Seit ihrer Gründung 2013 in Metro Detroit, Michigan, genießt die Metalcore/Post-Hardcore-Band I Prevail großen kritischen wie auch kommerziellen Erfolg. Ihr erstes Album Lifelines (2016) erreichte sowohl in den USA als auch in Kanada Goldstatus, während TRAUMA (2019) denselben Erfolg in Kanada wiederholte. Letzteres wurde bei den Grammys als „Best Rock Album“ nominiert, die Single „Bow Down“ war außerdem in der Kategorie „Best Metal Performance“ vertreten. Mit TRUE POWER (2022) setzte die Band ihren eigenen musikalischen Weg fort, ohne sich den Erwartungen des Genres zu beugen. Nun gehen sie mit ihrem vierten Album Violent Nature noch einen Schritt weiter. Aufgenommen in zwei Sessions in den Blackbird Studios in Nashville, wurde es in Eigenregie unter der Leitung von Bassist und Keyboarder Jon Eberhard produziert. Gleichzeitig markiert es den ersten Auftritt von Sänger als einzigem Vocalisten der Band, der sowohl die klaren als auch die harschen Gesangsparts übernimmt. Und das knallt ordentlich. Die erste Single, ebenfalls betitelt, ist vermutlich der brutalste, extremste und wildeste Song, den die Band je veröffentlicht hat. Doch nicht alles auf diesem Album ist ganz so erbarmungslos oder intensiv. Auch wenn die Single weit davon entfernt ist, sanft zu sein, wirkt ihr kraftvoller, hymnischer Refrain fast wie ein Wiegenlied im Vergleich – auch wenn sich in den Texten dieselbe Wut und Qual wiederfinden. Dennoch verkörpert der Song die beiden sehr unterschiedlichen Seiten dieses Albums und die gegensätzlichen Kräfte, die sich darin verweben.
